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Stephan Theo Reichel von matteo zu kennen, ist ein Glücksfall.

Ein Glücksfall besonders, wenn man Geflüchtete bei der Suche nach einem Kirchenasylplatz unterstützen möchte.

Anja war zunächst auf der Suche nach Menschen, die medizinisch nicht auseichend oder gar nicht versorgt werden, weil sie Asylsuchende sind. Heike Martin bei der Pressestelle von Pro Asyl schickte den Link zum Nachruf für den jungen Lamin Condeh auf der Seite von matteo – Kirche und Asyl.

Lamin Condeh aus Sierra Leone ist am 1. März 2018 in Passau gestorben. Den Nachruf hatte Stephan Theo Reichel geschrieben. Sofort war klar, dass ein Porträt von Lamin Condeh in unser Buch gehört.

Anja schrieb an Stephan und sprach mit ihm – er war sofort bereit, von Lamin zu erzählen und noch viel mehr: sie mit Freunden von Lamin zusammenzubringen, ihr Informationen zum Krankheitsverlauf zu geben, einfach alles dazuzugeben, was er wusste.

Stephan hat in seinem Leben schon vieles gemacht, u.a. war er dreißig Jahre lang als Projektmanager bei einem Rückversicherungsunternehmen international tätig. Er hat sich in München in Nachbarschaftsinitiativen engagiert oder sie gleich gegründet. Und er war drei Jahre lang Berater und Koordinator für Kirchenasyl bei der evangelischen Landeskirche in Bayern, eine Zeitlang sogar als angestellter Landesbeauftragter. Im Oktober 2017 gründete er zusammen mit dem Arbeitskreis Evangelische Erneuerung (AEE) den Verein matteo, dessen Geschäftsführer er ist. Weiterhin berät er in Zusammenarbeit mit Diakonie und Landeskirche Gemeinden zum Kirchenasyl und findet welche für Schutzsuchende.

Stephan hat viele Stärken und kennt viele Leute: Anwälte, Pfarrer, Politiker, Schriftsteller. Er kennt auch Gerichtsurteile, Amtswege und natürlich unzählige Kirchgemeinden und viele viele Geflüchtete. Er hat geholfen und er hat Freundschaften geschlossen.

Seine größte Stärke und sein Antrieb ist sein tiefes Mitgefühl mit Menschen in Not. Er will auch bei anderen Empathie wecken – sein nächster Plan ist es, Menschen zu verbinden, damit sie sich kennenlernen. Dazu möchte er Patenschaften am Besten in jedem Ort, wo Geflüchtete leben, zwischen Deutschen und Geflüchteten als festen Bestandteil der Flüchtlingshilfe installieren.

Um Empathie auf beiden Seiten zu fördern, geht er mit geflüchteten Jugendlichen im Bayerischen Wald oder in die Berge wandern, übernachtet mit ihnen in Berghütten, zeigt ihnen das Land, in dem sie jetzt leben.

Und immer möchte er verhindern, dass Menschen nach der Dublin III-Regelung in Länder und Verhältnisse abgeschoben werden, in denen sie nicht menschenwürdig leben können. Zu diesen Ländern gehört auch Italien (selbst wenn viele Deutsche denken: Wieso? Italien ist doch schön, da machen wir Urlaub).
Danke, Stephan, für deine großartige, vielfältige Unterstützung!