„Todesursache: Flucht“ als Teil des Kunstprojekts „Kunst hält Wache“: Lesung mit SchülerInnen

Zum Projekt: https://www.kunst-haelt-wache.de

Todesursache: Flucht.
Eine unvollständige Liste – eine Dokumentation des Sterbens im Zusammenhang mit der Flucht nach Europa.
Im vergangenen Vierteljahrhundert sind mehr als 35.000 Menschen auf der Flucht nach und in Europa ums Leben gekommen. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2018 ist die Liste der Toten – die belegten Fälle – in Buchform erschienen. 10.000 Exemplare dieser Dokumentation des Sterbens konnten nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne deutschlandweit kostenlos verteilt werden; im Sommer 2019 folgte eine zweite, aktualisierte Auflage. Beim Ausstellungsprojekt „Kunst hält Wache“ wird dem Buchprojekt ein eigener Raum gewidmet – Besucherinnen und Besucher können sich dort auch ein Exemplar mitnehmen.
Zusammengestellt wurde die Liste von der Organisation UNITED for Intercultural Action. Die meisten Toten sind ohne Namen verzeichnet. Überlebende haben Kristina Milz und Anja Tuckermann, den beiden Herausgeberinnen des Buchs, Namen genannt, die eingefügt wurden. Das Buch beinhaltet neben Gastbeiträgen von Wissenschaftlern wie Stephan Lessenich, Journalisten wie Heribert Prantl und vielen anderen Persönlichkeiten wie Heinrich Bedford-Strohm, die sich verschiedenen Aspekten des Themas widmen, auch Porträts einzelner Toter – um die Menschen, die sie waren, dem Vergessen zu entreißen und das Ausmaß dieser Tragödie besser zu fassen zu bekommen.
Bei der Lesung am Freitag, 19. Juni, wird die Herausgeberin Kristina Milz (Historikerin und Autorin aus München), gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Landsberg und Umgebung aus dem Buch lesen und Schicksale vorstellen. 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist Europa, ist Deutschland zum Hoffnungsort für viele Menschen aus Krisen- und Kriegsregionen geworden – doch viele hoffen vergeblich. Das Sterben geht weiter. Bei einer Ausstellung über den Jahrzehnte währenden Frieden in unserem Land wagen wir auch einen Blick auf diejenigen, denen der Frieden vorenthalten wird.
Rahmenprogramm findet unter Vorbehalt, online oder analog statt. Alle aktuellen Infos hierzu im Facebook oder auf der Homepage.
Ausstellung von 18. bis 28 Juni 2020
Donnerstag bis Sonntag von 10:00 – 22:00 Uhr
Eintritt frei