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Kämpfer gegen die Sintflut – Stephan Lessenich, Professor für Soziologie (LMU)

Stephan Lessenich ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Auf seiner persönlichen Homepage finden sich die wichtigsten Informationen über seine Forschung, Lehre und sonstigen Aktivitäten.

In München müssen wir diesen Mann nicht vorstellen, er ist stadtbekannt. Studierende erleben ihn in Kursen, die Titel tragen wie „Vom Leben auf Kosten anderer“ und „Projektion, Verdrängung, Verwerfung: Sozialpsychologie der Gegenwart“. Wer zahlt den Preis für unseren Wohlstand? Das ist eine der Fragen, die Stephan Lessenich seit Jahren am meisten umtreiben. Mit seinem Buch „Neben uns die Sintflut“ hat er den Begriff der „Externalisierungsgesellschaft“ geprägt. Angesprochen ist damit ein Erklärungsmodell für das „soziale Versagen unserer Weltordnung“. Für seine Überzeugung kämpft Stephan Lessenich an vielen Fronten: im Hörsaal, auf dem Podium, auf Demos.

Als Professor ist Stephan Lessenich für seine Zugänglichkeit bekannt. Trotz der vielfältigen Aufgaben und Projekte, die er zu stemmen hat, hat er für die Anliegen seiner Studierenden immer ein offenes Ohr. Diese Offenheit galt auch uns. Wir freuen uns ungemein, dass Stephan, der einen Lehrstuhl zu betreuen hat und gleichzeitig mitten im bayerischen Landtagswahlkampf steckt, umgehend zugesagt hat, unser Projekt zu unterstützen, als wir ihn vor wenigen Wochen danach fragten. Für unser Buch hat er einen Gastbeitrag verfasst, der sich mit unser aller Verantwortung im Zusammenhang mit der Flucht nach Europa auseinandersetzt. Darin steht der Satz: „Gleichgültigkeit ist eine soziale Beziehung – eine Beziehung der Beziehungslosigkeit“. Stephan will uns dabei helfen, die Gleichgültigkeit in Empathie zu wandeln. Danke.